21. Highland Games in Oßweil: Sport, Tanz und schottische Lebensfreude


Am Wochenende des 13. September erlebte Oßweil bereits die dritte Auflage seiner wieder in Oßweil stattfindenden Highland Games, ausgerichtet durch den ASV Oßweil. Unter strahlender Sonne, aber auch bei typisch „schottischem Wetter“, bot sich den Besuchern ein buntes Programm aus Wettkämpfen, Musik und Tanz.

Den Auftakt bildeten am Samstagmorgen um 10 Uhr die Masters-Wettkämpfe, bei denen schon die ersten Hämmer durch die Luft flogen. Beeindruckende Leistungen sorgten gleich zu Beginn für Spannung. So wurde am Samstag bei den Damen der Masters W60 der deutsche Rekord im Gewichtshochwurf gebrochen. Claudia Stickelbrock, die Gewinnerin ihrer Klasse, konnte ihren eigenen Rekord um 30 cm auf 5,30 m mit einem Gewicht von 6,35 kg überbieten. Bei den Damen W50 dominierte Sylvana Bomholt das Feld. Sonja Kahms konnte sich den Sieg bei den Masters Damen W40 sichern. Auch bei den Herren konnte in der Klasse der über 60-Jährigen ein Rekord gebrochen werden. Heiko Merita konnte bei seinem ersten Wettkampf der Highland Games nicht nur den Wettkampf gewinnen, sondern auch den bisherigen Rekord im leichten Stein mit 7,25 kg brechen. Der erfahrene Sportler aus dem Rasenkraftsport überbot die 10,12 m um 74 cm und setzte den neuen deutschen Rekord damit auf 10,86 m. Am Nachmittag folgten ab 14:30 Uhr die Wettbewerbe der U19 im Rahmen der Deutschen Meisterschaft sowie der Wettkampf der Open Heavies. Auch hier zeigten die Athletinnen und Athleten bemerkenswerte Kraft und Technik. Bei den jüngsten Teilnehmern, den Schülerinnen und Schülern von elf bis vierzehn Jahren, gewannen Ella Golibrzuch und Lorenz Kranz vom ASV Oßweil. Die Jugend, also Athleten im Alter von 15 und 16 Jahren, dominierte Louis Hochgürtel. Besonders erwähnenswert ist die herausragende Leistung im Gewichtshochwurf. Er überwarf mit dem 9,53 kg Gewicht die 5,70 m Marke. Bei den Junioren im Alter von 17 bis 18 Jahren sind an diesem Wochenende zwei Rekorde gefallen. Der Sieger Adrian Golenz verbesserte den Rekord mit dem 9,5 kg Gewicht im Gewichtsweitwurf um 28 cm auf 17,98 m. Außerdem setzte Linus Kranz den deutschen Rekord im Gewichtshochwurf mit dem 12,7 kg Gewicht von 5,40 m auf 6,00 m. Bei den Juniorinnen gewann Pauline Röske. Sie verbesserte ihren eigenen Rekord im Gewichtshochwurf um 10 cm. Der neue Rekord liegt bei 5,10 m. Die Open Heavies konnten in diesem Jahr neben Startern aus Deutschland auch Teilnehmer aus Frankreich und den Niederlanden begrüßen. Maxime Regniez aus Luzarches bei Paris sicherte sich den Sieg. Er gewann die Einzeldisziplinen Gewichtsweit- und Gewichtshochwurf, Steinstoßen sowie Baumstammwerfen. Der beste deutsche Athlet war Timo Bosch vom ASV Oßweil. Er errang den dritten Platz, unter anderem mit einem zweiten Platz in der Disziplin Steinstoßen mit 10,78 m.

Parallel dazu präsentierten die Fechter des Flügelschlagturniers ihre historischen Schwertkampfkünste. Der Wettkampf wurde mit dem Langschwert bestritten, welches nach historischem Vorbild aus dem 15. Jahrhundert rekonstruiert wurde.
Auf der Bühne verzauberten die Kinder der Tanzgruppe „Dancestage Asperg“ mit schwungvollen Choreografien das Publikum. Die Tänzer der Stuttgarter Formation „Scottish Country Dance“ begeisterten die Gäste mit traditionellen schottischen Volkstänzen. Viel Anklang fand der Abschlusstanz, bei dem das Publikum selbst zum Tänzer wurde. Für energiegeladene Unterhaltung sorgten außerdem die Powerfrauen der Abteilung Metalza, die mit einer Mischung aus Rock, Metal, Fitness und Tanz die Bühne eroberten. Nach den Siegerehrungen klang der erste Veranstaltungstag bei Livemusik des Duos „Paddy goes to Holyhead“ und reichlich Guinness in gemütlicher Atmosphäre aus.
Der Sonntag begann um 10:30 Uhr mit den Deutschen Meisterschaften der weiblichen und männlichen A-Heavies, ergänzt durch internationale Starter aus den Niederlanden, Belgien und der Schweiz. Um bei einem Wettkampf als A-Heavy starten zu können, müssen in allen Disziplinen mit Ausnahme des Baumstammwerfens Qualifikationsweiten überworfen werden. Holz ist zu abhängig von der Sorte, dem Wetter und dem Alter, sodass es im Gegensatz zu einem Stein keine einheitlichen Werte festgelegt werden können. Auch an diesem Tag überzeugten Sportlerinnen und Sportler durch starke Leistungen in den verschiedenen Disziplinen. Im Gegensatz zu den Sportlerinnen und Sportlern am Samstag haben sich die Athleten am Sonntag in acht statt fünf Disziplinen gemessen. Der Gewichtsweit- und Gewichtshochwurf sowie der Hammer wurden sowohl mit einem leichten als auch mit einem schweren Gewicht durchgeführt. Die Wettkämpfe der A-Heavies gewannen Raffaela Büscher bei den Damen und Philipp Friedemann bei den Herren. Sie konnten sich somit den deutschen Meistertitel sichern. Da internationale Starter bei den Deutschen Meisterschaften nicht in die Wertung aufgenommen werden können, in Oßweil aber immer willkommen sind, wurde für sie die Klasse „A-Heavies International“ eingeführt. Der Belgier Duncan De Bruijn dominierte diese Klasse mit unter anderem 40,89 m mit dem 7,26 kg Hammer und der perfekten 12:00-Uhr-Wertung beim schweren Masterbaum.

Begleitet wurde das Wettkampfgeschehen erneut von den Tänzerinnen aus Asperg und einer weiteren mitreißenden Vorführung der Metalza-Damen. Den würdigen Abschluss bildete die Siegerehrung der Highlander. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Ob Imbiss-Spezialitäten, Kaffee und hausgemachter Kuchen, frisches Bier oder erlesene Whiskys von den Ständen des ASV Oßweil und der Brennerei Fesslermill – für jeden Geschmack war etwas dabei.
Die Highland Games in Oßweil stießen auch in diesem Jahr auf große Begeisterung bei Teilnehmern, Zuschauern und Vereinsmitgliedern. Der Dank des Vereins gilt allen Helfern, Kuchenspendern sowie den zahlreichen Gästen.

Wurde dein Interesse am Tanzen, Hammerwerfen oder Schwertkämpfen geweckt? Schau doch einfach mal im Training vorbei!