Baumstammwerfen
Gewichthochwurf
Hammerwerfen
Gewichtwerfen
Steinstoßen
Teams
Scottish Hammerthrow (Hammerwerfen)
Ist die Urdisziplin des olympischen Hammerwerfens. Beim Scottish Hammer wird aus dem Stand geworfen und nicht wie bei der olympischen Variante aus der Drehung heraus. Hilfsmittel für einen sicheren Stand sind im Regelwerk erlaubt, hierzu zählen beispielsweise die Hammerwurf-Schuhe.
Der Hammer besteht aus einer Eisenkugel und einem Rattanstiel. Auch eine Variante mit einem Kunststoff-Rohr ist möglich. Die Gesamtlänge des Hammers von 1,27 m darf nicht überschritten werden. Die Männer werfen einen leichten Hammer mit 7,25 kg und einen schweren Hammer von 10 kg. Die Frauen werfen einen leichten Hammer mit 5,4 kg und einen schweren Hammer von 7,25 kg.
Jeder Athlet hat drei Versuche, von denen der weiteste Wurf für die Wertung zählt.
Weight for Distance (Gewichtwerfen)
Der Gewichtweitwurf (Weight for Distance) ist eine traditionelle schottische Disziplin und fester Bestandteil der Heavy Events anlässlich der Highland Games. Ziel dieser Disziplin ist es, das Gewicht aus dem Abwurfbereich so weit wie möglich zu werfen. Der Abwurfbereich ist 2,06 m breit und 2,74 m lang.
Männer werfen das leichte Gewicht mit 12,7 kg und das schwere Gewicht von 25,4 kg.
Frauen werfen das leichte Gewicht mit 6,35 kg und das schwere Gewicht von 12,7 kg.
Das Wurfgerät besteht aus einer Eisenkugel, Kette und Handgriff. Die Gesamtlänge des Wurfgerätes, inkl. Handgriff und Kette, darf nicht mehr als 46,5 cm betragen.
Das Gewicht wird mit einer Hand geworfen. Der Athlet darf den Begrenzungsbalken der Abwurfzone nicht übertreten.
Der Gewichtweitwurf ist eine technisch anspruchsvolle Disziplin, die hohe Koordinationsfähigkeit und enorme Schnellkraft erfordert. Hier kommt eine Drehwurftechnik zum Einsatz, die dem Diskuswerfen ähnelt.
Jeder Athlet hat drei Versuche, von denen der weiteste für die Wertung zählt.
Putting the Stone (Steinstoßen)
Beim Steinstoßen gibt es zwei verschieden Formen. Die freie Technik (Open) und den Standstoß (Braemar).
Der Open Stone Put ist die schottische Form des olympischen Kugelstoßens. Anstelle einer eisernen Kugel wird ein Stein verwendet.
Das Mindestgewicht liegt bei den Herren bei 7,25 kg und bei den Damen bei 3,6 kg. Der Wurfbereich ist jedoch kein Kreis, sondern eine Box mit einer Breite von 2,06 m und einer Länge von 2,29 m.
Jeder Athlet hat 3 Versuche.
Verschiedene Techniken (Angleittechnik oder Drehstoßtechnik) dürfen verwendet werden, deshalb wird die Dispziplin auch als „Open“ bezeichnet.
Der Braemar Stone Put ist die zweite Form des Steinstoßens. Der Name kommt von den Royal-Braemar-Highlandgames. Das sind die traditionsreichsten Spiele in Schottland, die unter der Schirmherrschaft der englischen Königsfamilie stattfinden.
Beim Braemar Stone Put darf nur aus dem Stand – ohne Anlauf – gestoßen werden. Die Steine sind schwerer als beim Open Stone und liegen zwischen 22 lbs (10 kg) und 28 lbs (12,7 kg).
Auch hier hat jeder Sportler 3 Versuche.
Weight over Bar(Gewichthochwerfen)
Der Gewichthochwurf ist fester Bestandteil der Heavy Events bei den Highland Games.
Das Gewicht muss mit einer Hand über eine Messlatte geworfen werden. Die Einstiegshöhe bestimmt der Athlet. In der Regel startet ein Wettkampf bei 3,60 m bei den Männern und bei 3,00 m bei den Frauen.
Die Höhe wird bei jeder neuen Runde um 20 cm bis 30 cm erhöht.
Bleibt der Sportler nach drei Versuchen erfolglos, scheidet er aus dem Wettkampf aus. Falls mehrere Athleten an derselben Höhe scheitern, gewinnt derjenige mit den wenigsten Fehlversuchen.
Bei den A-Heavys (erste Bundesliga) werfen die Männer ein Gewicht von 25,4 kg und die Frauen ein Gewicht von 12,7 kg.
Bei Openheavy- und Master-Wettkämpfen kommt ein 19-kg-Gewicht zum Einsatz.
Das Wurfgerät besteht aus Metall und hat in der Regel einen runden Griff (Siehe Bild). Die Gesamtlänge des Wurfgerätes einschließlich Handgriff darf nicht mehr als 45,7 cm messen.
Zum Werfen schwingt der Athlet das Gewicht mit einer Hand zwischen den Beinen, um es anschließend mit Schwung nach oben über die vorgegebene Höhe zu werfen. Zweihändiges Schwingen ist nicht erlaubt. Auch Drehbewegung sind im Internationalen Regelwerk nicht erlaubt.
Tossing the caber (Baumstammwerfen)
Der Caber Toss ist eine traditionelle schottische Sportart. Er wird in Schottland schon seit Jahrhunderten betrieben und ist heute fester Bestandteil der Highland Games.
Der Werfer hält den Baumstamm zunächst mit beiden Händen senkrecht vor seinem Körper. Anschließend hebt er den Baumstamm an und nimmt Anlauf. Beim Wurf versucht der Athlet den Stamm zum Überschlag zu bringen. Er trifft also mit dem ursprünglich oberen Ende zuerst auf dem Boden auf. Aufgrund des Drehmoments kippt er dann weiter, sodass zum Schluss das Ende, welches der Werfer in den Händen hatte, von diesem weg zeigt. Dabei geht es nicht darum, den Baumstamm möglichst weit zu werfen, viel mehr kommt es darauf an, den Stamm in möglichst gerader Linie – auf 12 Uhr – zu werfen. Kippt der Stamm nach dem Auftreffen in Richtung des Werfers zurück, dann wird der Aufstellwinkel gemessen.
Die verwendeten Stämme sind üblicherweise 5–6 m lang und wiegen zwischen 30 und 80 kg. Das Gewicht und die Größe der Stämme erfordern von den Teilnehmern erhebliche Kraft und Geschicklichkeit.
Mehrkampf und Wertung
Der Wettkampf ist immer ein Mehrkampf aus den fünf beschriebenen Einzeldisziplinen.
Es werden entweder 5 oder 8 Disziplinen ausgetragen. Beim 8er Wettkampf wird im Hammerwurf, beim Gewichtwurf und beim Steinstoßen noch zusätzlich das schwere Gerät geworfen.
Die Punkte werden anhand der Platzierungen verteilt.
Gewinner ist der Sportler mit den meisten oder wenigsten Punkten (je nach System).
Team-Wettbewerb
Die Teamwettkämpfe sind ein primär im Breitensport angelegtes Segment. Hier wird in Teams von 4 bis 6 Sportlern gestartet.
Um die Jahrtausendwende herum entstand die Idee den Heavy Events, für deren Ausübung recht hohe körperliche Anforderungen erforderlich sind, eine Breitensport-Einstiegsstufe vorzuschalten. Diese beinhaltet die Wurfdisziplinen der Heavy Events in vereinfachter Form, ergänzt durch läuferische Teamwettbewerbe und Geschicklichkeitsübungen.
Teamwettbewerbe findet man aktuell nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Modell wird aber im Ursprungsland sehr positiv gesehen, da sich hieraus sehr gut Nachwuchs für die Heavy Events rekrutieren lässt.
Auch bei den Teamwettbewerben werden in Deutschland nationale Meisterschaften ausgetragen, die Mehrheit der Wettbewerbe sind aber Breitensport orientiert und stehen wie Volksläufe Jedem offen.
Die meist 10 Disziplinen der Teamwettbewerbe sind nicht zu 100% fest definiert.
Standartmäßig sind Steinstoßen, Gewichtsweitwurf, Gewichtshochwurf, Baumstammüberschlag und Cabertoss im Programm, um an die Heavy Events heranzuführen.